Zürich, 10. Februar
Das vierte Quartalsresultat des zweitgrössten Uranproduzenten der Welt hat gewinnmässig enttäuscht. Der Umsatz lag mit CAD 977 Mio. um 15% über dem Vorjahresniveau und damit 3% über dem Konsens. Die Produktion lag 14% über dem Vorjahresniveau, aber die Preise gerieten unter Druck (–17%). Die realisierten Preise lagen deutlich über den Markterwartungen.
Die Kostensituation hat sich ebenfalls verschlechtert und die Abschreibungen sind höher als erwartet ausgefallen. Der publizierte GpA von CAD 0.38 (im Vorjahr CAD 0.59) vergleicht sich mit einer Konsenserwartung von CAD 0.53. Es gab keine Neuigkeiten von Cigar Lake. Dieser ist das weltweit grösste Uranprojekt (hoher Urangehalt von 16.8% im Gestein, 20% von Cameco Reserven). Der geplante Produktionsbeginn ist im 1. Quartal 2014.
Cameco befindet sich nach wie vor in einem relativ schwierigen Umfeld, aber ein übertriebener Pessimismus wäre auch nicht angebracht. Die Nuklearkatastrophe von Fukushima (Japan) hat der Branche und der Urannachfrage zweifellos einen deutlichen Schlag versetzt. Cameco ist direkt von der Entwicklung in Japan tangiert, weil gut 13% der Umsätze in dieser Region erwirtschaftet werden.
Langfristig dürfte die Kernenergie trotz ihrer Schattenseiten aber weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung liefern. Bei relativ stabilen Kosten entsteht kein CO2-Ausstoss; und dies ist ein bedeutender Vorteil. Der Zeit sind gemäss der Energy Information Administration (EIA) 436 Kernkraftwerke in Betrieb. Bis 2022 sind 72 neue Werke geplant, 42 sollen stillgelegt werden. Die Nachfrage nach Uran dürfte damit auf gut 220 Mio. Pfund ansteigen, was bis 2022 einem jährlichen Zuwachs von knapp 3% entspricht.
Die Prognosen sind aber mit grossen Unsicherheiten behaftet. Die Bewertung der risikoreichen und volatilen Cameco-Aktie liegt leicht über dem historischen Durchschnitt. / RLU