Artikel aus Neue Zürcher Zeitung von heute 18. März 2014
Geschäftsleute sitzen auf gepackten Koffern
Völliges Chaos und die prekäre Sicherheitslage in Libyen ziehen den Wirtschaftssektor extrem in Mitleidenschaft. Die Regierung ist gelähmt, und mit der Blockade der Erdöl-Verladeterminals ist auch ihr finanzieller Spielraum stark eingeschränkt.
Astrid Frefel, Tripolis
Zwischen dem 7. und dem 24. Februar haben die meisten europäischen Firmen ihre ausländischen Entsandten aus Libyen abgezogen. Das tun sie immer, wenn politische Termine wie Wahlen anstehen, die von Gewaltausbrüchen begleitet sein könnten. Im Land selbst gelten strenge Sicherheitsvorschriften. Viele Geschäftsleute haben sich kugelsichere Fahrzeuge angeschafft. Die Fälle von Entführungen und Morden an Ausländern, vor allem im Osten in der Region von Benghasi, haben in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Die neuste Schockwelle in der ausländischen Business-Community verursachte die Tötung eines französischen Ingenieurs in Benghasi, der im Medizinsektor tätig war. «Wir sitzen immer auf gepackten Koffern», so beschreibt eine ausländische Geschäftsfrau in Tripolis die prekäre Lage.
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Bild: Die libysche Börse in Tripolis. (Bild: Keystone / Reuters / Ismail Zitouny)